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Yann

Autor BÄRENZAHN

Schlesien – der Schauplatz von Bärenzahn – ist eine Region mit einer turbulenten Geschichte…

YANN: Schlesien - Schauplatz vieler Konflikte seit der Invasion der Vandalen in der Antike - war von 1562 bis 1742 österreichisch und zwischen 1742 und 1918 preußisch. Gemäß dem Versailler Vertrag 1918 und nach der Volksabstimmung 1921 musste Deutschland ein Drittel von Oberschlesien an Polen abtreten.

1939 annektierten die Nazis das verlorene Gebiet wieder und begannen mit den Verfolgungen. 1930 aber - das Jahr, in dem Bärenzahn beginnt - ist der Klang der Nazi-Stiefel noch nur ein fernes Echo. Schlesien ist damals von Polen, Deutschen und Tschechen bevölkert, die wie Max, Werner und Hanna in Harmonie miteinander leben. Dank des Protektorats des Völkerbundes können die Minderheiten - speziell die Juden - dort relativ friedlich leben. Aufgrund der Durchmischung in der Bevölkerung können sich Hanna, Werner und Max in Polnisch, Deutsch und schlesischem Dialekt verständigen, was sich für unsere Geschichte als nützlich erweisen wird.

Schlesien ist auch ein Land mit turbulenten Winden!

YANN: Unsere Handlung spielt in Hirschberg in Niederschlesien: Einer Region voller Schluchten und Turbulenzen, die aus ihr die ideale Umgebung für Übungen mit dem Segelflugzeug machen.

Da Deutschland nach 1918 kein Recht mehr hat, Luftstreitkräfte als Teil seines Heeres zu unterhalten, kommen viele zukünftige Asse der Luftwaffe nach Schlesien, um sich im Segelfliegen zu üben. Adolf Galland und viele andere berühmte Piloten fallen mit dem Segelgleiter SG 38 oder dem Grünau Baby II auf die Nase - im wörtlichen wie übertragenen Sinne - während sie lernen mit ihrer Maschine und dem Wind eine Einheit zu bilden. Dadurch werden sie anschließend viel effizienter am Steuer einer Messerschmitt oder einer Focke-Wulf. Dank vieler Stunden auf dem Rhönrad, einem riesigen Doppelreifen, lernen sie, wie Hanna und Werner, auch Loopings durchzuhalten...

Gewährleistete die Hitlerjugend tatsächlich die Ausbildung angehender Piloten?

YANN: Ab 1936 waren die deutschen Kinder tatsächlich verpflichtet, Mitglied in der Hitlerjugend zu werden. Jene, die den Wunsch hatten zu fliegen, mussten außerdem dem Fliegerkorps beitreten - der Luftfahrtsondereinheit der Hitlerjugend - und Segelflugzeuge mit aufgemaltem Hakenkreuz fliegen. Die HJ war eine heimtückische Organisation, welche die Kinder verführte, indem sie dieselben scheinbar harmlosen Methoden angewandt hat wie die Pfadfinder.

Es wurde am Feuer gesungen, man baute Hütten und eignete sich dabei unmerklich tiefgehende ideologische Grundsätze an. Der Plan der Nazis war es, für die Zukunft fanatische arische Soldaten zu formen, die in der Lage waren, Familie und Freunde zu denunzieren, wenn diese feindselige Bemerkungen kontra die NS-Ideologie machten.

Wie haben Sie die historischen Nachforschungen zu Bärenzahn betrieben?

YANN: Wenn ich an einer historischen Story arbeite, tauche ich vollkommen in die Atmosphäre der jeweiligen Epoche ein. Ich lese eine Menge Werke, die das tägliche Leben jener Zeit behandeln, ich höre Lieder und lasse Werbeplakate und Mode-Kataloge auf mich wirken.

Ich konsultiere Tageszeitungen und ziehe Speisekarten der Restaurants zu Rate. Ich möchte wissen, was die Leute gegessen, welchen Sport sie praktiziert haben etc.. Das liebe ich!

Also habe ich lange Zeit die Buchläden abgeklappert, um alte Zeitungen zu finden. Heute durchforste ich das Internet, wo ich von Link zu Link auf unglaubliche Dinge stoße: zum Beispiel bedeutsame japanische Seiten, die Schlesien gewidmet sind! Auch wenn Bärenzahn vor allem eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und Verrat ist, lege ich Wert darauf, dass der Hintergrund wahr oder zumindest so wahrscheinlich wie möglich ist. Die polnischen Widerstandskämpfer, die ich in Band 2 zum Einsatz bringen werde, drücken sich dank der Hilfe von Zofia (der Tochter von Grzegorz Rosinski) in echtem Polnisch aus. Natürlich lasse ich bei der Wahl meiner Flugzeuge dieselbe Sorgfalt walten.

Ist es nur die historische Realität, die Sie zur Wahl Ihrer Maschinen veranlasst?

YANN: Nein, denn über den rein ästhetischen Aspekt hinaus versuche ich, mit ihnen ein Gefühl auszudrücken. Für die Szene von Werners erstem Flug zum Beispiel, hätte ich rassige elegante Segelflugzeuge wie die Göppingen Gö 3 Minimoa oder Grünau 7 Moatzagotl nehmen können. Aber ich stieß auf ein eher plumpes und hässliches Modell, dessen Form den Stuka - der in ganz Europa ein Blutbad anrichten wird - erahnen ließ. Wenn Werner abhebt und ganz in seiner arglosen Freude zu fliegen von der Schönheit der Wolken schwärmt, deutet dieses abscheuliche Fluggerät so schon die Todesmaschinen an, die er viel später fliegen muss.

Woher kommt diese Liebe zur Fliegerei?

YANN: Als Kind war ich fasziniert von Buck Danny, Abonnent der Zeitschrift „Fana de l'aviation“ und habe mich für den Bau von Modellflugzeugen begeistert - auch wenn ich wusste, dass ich zu ängstlich war, um irgendwann selber Pilot zu werden. Da ich in Marseille gelebt habe, konnte ich oft Salon-de-Provence besuchen, wo die Piloten der Luftwaffe lange Zeit auf den mythischen Fouga Magister trainiert haben. Zu der Zeit war ich bereits von der Corsair - dem Jagdflugzeug, das Max fliegt - begeistert. Ich war Fan der „Têtes brûlées“[1], einer amerikanischen Fernsehserie, die die romantisierten Heldentaten von „Papy“ Boyington - einem amerikanischen Flieger-Ass - erzählt. Die hier gezeigten Flugzeuge waren echte Corsair, wie die die Frankreich für den Indochinakrieg von den USA erworben hatte. Die Regisseure hatten in die Kampfszenen sogar Sequenzen aus der Zeit der shooting camera integriert. Es gab Kameras an Bord der Flugzeuge, dank derer man sich nach Rückkehr der Flugzeuge die Kämpfe gegen die Zeros[2] ansehen konnte!

Hat es die Komet wirklich gegeben?

YANN: Einige Exemplare dieser deutschen Geheimwaffe sind geflogen und haben sogar an Kämpfen teilgenommen, in denen sie mehr als ein Dutzend der alliierten fliegenden Festungen abgeschossen haben. Ich hatte das Glück eine von ihnen bei einer Luftparade in La Ferté-Alais zu sehen. Obwohl sie aussieht wie ein „dickes Nazi-Zäpfchen“, hat diese Komet unglaubliche Loopings durchgeführt, bevor sie auf einem kleinen am Boden markierten Kreuz gelandet ist. Aber diese Maschine war nicht nur sehr leicht zu handhaben und effizient, sondern auch extrem gefährlich für ihre Piloten. Sie brauchte eine Mischung aus zwei Flüssigtreibstoffen: dem sehr leicht entzündlichen C-Stoff (Hydrazinhydrat) und dem sehr ätzenden T-Stoff (Wasserstoffperoxid). Im Falle eines Absturzes wurde der Pilot fast aufgelöst - umgeben von Tanks dieser Spezialtreibstoffe!

Wie ist die Zusammenarbeit mit Alain Henriet verlaufen?

YANN: Allerbestens! Alain ist ein charmanter junger Mann, gewissenhaft, und er scheut sich nie, seine Aufteilungen und Skizzen begutachten zu lassen, bevor er sie einfärbt. Als wir nach einem Thema gesucht haben und die Luftfahrt ins Gespräch gekommen ist, war Alain sehr angetan, legte aber genau wie ich Wert darauf, dass dieses Thema vor allem als Hintergrund und nicht als Hauptmotiv dienen sollte. Menschliche Beziehungen, das Spiel der Verführung zwischen den Figuren, Gefühle und starke Emotionen sollten vorherrschen.

Was war für Alain die größte zu überwindende Herausforderung bei den Flugzeugzeichnungen und der Schaffung der Figuren?

YANN: Auch wenn Alain sich mit den Flugzeugen sehr schnell wohl gefühlt hat, so haben wir lange gesucht, bis wir die Gesichter von Hanna, Werner und Max - ob im Kindes- oder Erwachsenenalter - gefunden haben. Da die Erzählung mit Rückblenden durchsetzt ist, sollten unsere Helden sofort erkennbar sein und daher optisch den Teil der Kindheit, der sie charakterisiert, behalten. Nach vielen Versuchen ist Hanna jetzt großartig gelungen. Wenn sie aus ihrer Komet steigt, nachdem sie erbarmungslos zwei B-17 vernichtet hat, und ihren Helm absetzt, erinnern ihre wie eine Kaskade herabfallenden blonden Locken an das rührende Kind, das unschuldig sein Spiel-Segelflugzeug aus Holz in den Himmel wirft. Bravo, Alain!

[1]    Frei nach dem von Gregory Boyington geschriebenen Buch „Baa Baa Black Sheep“ wurde in dem Zeitraum zwischen 1976 und 1978 eine gleichnamige 36-teilige US-Kriegsserie von Stephen J. Cannell produzierte. Die Serie „Baa Baa Black Sheep“ lief in Deutschland unter dem Namen Pazifikgeschwader 214.

[2]    Zero ist die Bezeichnung für die Mitsubishi A6M, einem japanischen Trägerjagdflugzeug , das im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Die Typenbezeichnung stammt von der letzten Ziffer des Indienststellungsjahres 2600 japanischer Zeitrechnung (1940).


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